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Populationskontrolle und Euthanasie

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Das Thema Populationskontrolle und Euthanasie ist ein sehr emotionales und nicht selten hitzig diskutiertes Thema. Nichts desto weniger ist es besonders in der Schneckenhaltung sehr wichtig sich vor der Anschaffung damit auseinanderzusetzen. Jeder Halter wird früher oder später damit konfrontiert werden Gelege bzw. Jungschnecken abtöten oder kranke Tiere erlösen zu müssen. Es gibt keine schneckenkundigen Tierärzte, deshalb liegt die Erlösung in der Verantwortung des Halters.
Allen vorran
Lissachatina fulica legt viele Gelege mit mehreren hundert Eiern. Die Überlebensrate ist sehr hoch und es können niemals alle Nachkommen in gute Zuhause vermittelt werden. Wer keine Nachkommen möchte, sollte die Gelege deshalb konsequent abtöten. Gewünschte Nachkommen sollten verantwortungsbewusst selektiert werden.
Da Achatschnecken auch Eier zurückhalten können, wird es früher oder später passieren, dass ihr Gelege überseht und plötzlich hunderte Jungschnecken durch das Becken kriechen. Manchmal werden die Eier solange zurückgehalten, dass sie bereits bei der Ablage schlüpfen. Auf kurz oder lang passiert das jedem Halter.
Unter diesen Umständen habt ihr keine Chance. Deshalb ist es zwingend notwendig, dass ihr euch in der Lage seht, auch bereits geschlüpfte Jungschnecke abzutöten. Werdet euch bewusst, dass es in Wahrheit keinen Unterschied macht ob ihr Eier oder Jungschnecken abtötet. Jedes Leben ist gleich, auch wenn es noch im Ei ist. Der einzige Unterschied ist, dass man es nicht sieht. So hart es auch klingt, wer dies nicht tun kann, dem empfehlen wir, sich keine Schnecken anzuschaffen. 
Es gibt quasi keine wissenschaftlichen Daten, auf derer man eine bestimmte Methode empfehlen oder von einer anderen abraten könnte. Solange dem so ist, vertreten wir den Standpunkt dass alle Methoden gleich gut sind. Deshalb sollte jeder die Methode wählen, die er am besten mit seinem Gewissen vereinbaren kann.


 

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Einfrieren

Das Einfrieren ist die wohl am häufigsten praktizierte Methode in der Schneckenhaltung. Eier/Schnecken werden für mindestens 24 Stunden eingefroren. Wer sicher gehen möchte, kann die Zeitspanne verlängern. Europäische Arten sollten mindestens 48 Stunden eingefroren werden.

Hin und wieder wird erzählt, dass es sich beim Einfrieren um eine qualvolle Methode handelt, da die Schnecke durch die Ausbildung von Eiskristallen qualvolle Schmerzen erleidet. Für diese These gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege. Schnecken sind wechselwarme Lebewesen, das heißt sie produzieren keine eigene Grundwärme und sind stets so warm wie ihre Umgebung. Das heißt auch, dass ihr Körper nicht gegen die Kälte anarbeitet. Ein normaler Tiefkühler hat eine Temperatur von -18°C. Besonders afrikanische Arten stellen bereits bei 17°C ihre Aktivität quasi ein. Damit ist anzunehmen, dass der Erfrierungstot zeitnah eintritt.

Das Einfrieren ist sowohl für Eier und Jungschnecken als auch für ausgewachsene Schnecken geeignet.

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Kochen

Subjektiv betrachtet ist Kochen die zweithäufig genutzte Methode. Die Eier/Schnecken werden dabei in siedendes Wasser geworfen und mehrere Minuten gekocht. Das Kochen ist zwar für Eier und Jungschnecken gleichermaßen geeignet, bei der Erlösung von ausgewachsenen Schnecken kann es allerdings zu fürchterlichem Gestank kommen. Sucht euch einen alten Topf aus.

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Zerdrücken

Das Zerdrücken ist vor allem für Eier oder Jungschnecken geeignet. Es ist eine sehr schnelle Methode, allerdings sollte nicht gezögert werden. Als Werkzeug kann beispielsweise ein schwerer Stein genutzt werden. Für ausgewachsene Schnecken ist das Zerdrücken nur bedingt geeignet, da ihre Schale sehr hart sein kann. Wer sich nicht zutraut, das Tier direkt mit dem ersten Versuch zu erlösen, sollte eine andere Methode wählen.

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Verfüttern

Es gibt einige Tiere, vor allem Reptilien, die sehr gern Schnecken oder deren Eier fressen. Diese Methode erscheint auf den ersten Blick sehr befriedigend, da die Tiere dann noch einem Zweck dienen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es trotzdem besser ist, die Schnecken bzw. das Gelege vorher abzutöten. Dies ist besonders wichtig, wenn man Eier beispielsweise an Enten oder Hühner verfüttern möchte.

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Weitere Methoden

Es gibt eine Reihe weiterer Methoden, die in der Praxis nur selten Anwendung finden, aber hier trotzdem erwähnt werden sollten. Dazu zählen unter anderem: Ertränken durch Mineralwasser, Dekapitieren oder auch das Einlegen in Alkohol.

Methoden zur Euthanasie

Methoden zur Populationskontrolle

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Adulte Tiere abgeben

Gruppen aus Schnecken, welche die Geschlechtsreife noch nicht erreicht haben, verursachen weniger Arbeit bei der Suche nach Gelegen. Diese Strategie ist zwar möglich, verursacht in der Praxis allerdings eine sehr hohe und schnelle Fluktuation innerhalb der Schneckengruppe. Einige Arten reagieren darauf sehr empfindlich, weshalb wir davon abraten, solche Unstetigkeiten auch noch zu provozieren.

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Gruppengröße verringern

Sechs Lissachatina fulica haben mehr Nachkommen als drei. Eigentlich logisch, oder?

Die AchatSchnecken Kolumne

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