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Lissachatina fulica (Bowdich, 1822)

Lissachatina fulica ist in Deutschland wohl die häufigste Art in heimischen Terrarien. Da sie sehr robust ist und auch kleine Haltungsfehler verzeiht wird sie meist als auch als Einsteigerart empfohlen. Doch auch Lissachatina fulica ist nicht anspruchslos, deshalb können auch kleine Fehler langfristig große Auswirkungen haben. Durch die verschiedenfarbigen Unterarten und Morphen gehört Lissachtina fulica zu den vielfältigsten Arten. Selbst bei den Wildtypen gibt es ein variantenreiches Spektrum an Gehäusefärbungen, von braun über grünlich bis hin zu komplett gestreiften Varianten. Einige Unterarten bzw. Morphen können miteinander vergesellschaftet werden, sodass problemlos ein buntes Becken zusammengestellt werden kann. Wieder andere benötigen andere Bedingungen und sollten deshalb separat gehalten werden.

Lissachatina fulica

Systematik

Familie: Achatinidae (Achatschnecken)

Gattung: Lissachatina

Art: Lissachatina fulica (Bowdich, 1822)

Unterarten: Lissachatina fulica fulica (Bowdich, 1822), Lissachatina fulica castanea (Lamarck, 1822), Lissachatina fulica coloba (Pilsbry, 1902), Lissachatina fulica hamillei (Petit, 1859), Lissachatina fulica rodatzi (Dunker, 1852)

Ältere Synonyme: Achatina fulica

Spitznamen: fuli

Trivialnamen für bestimme Farbmorphen: "White Jade", "Vollalbino", "caramell"

Bei den Unterarten Lissachatina fulica fulica, Lissachatina fulica castanea, Lissachatina fulica coloba und Lissachatina fulica hamillei handelt es sich um wildtypische Varianten mit speziellen unterscheidbaren Eigenschaften. Durch die jahrelange Vermischung können diese nicht mehr unterschieden werden. In Hobbyhaltung wird deshalb nur die gehäusealbinotische Variante Lissachatina fulica rodatzi unterschieden. Zusätzlich werden in der Hobbyhaltung verschiedene Farbmorphen mit bestimmten Trivialnamen bezeichnet. 

Hier geht's zum Podcast Schneckensprint#04 - Lissachatina fulica: DIE Afrikanische Riesenschnecke: Spotify, Apple Podcasts, YouTube

Herkunft

Ursprüngliches Verbreitungsgebiet: Ugada, Malawi, Kenia, Mosambik, Tansania, Burundi, Ruanda, Malawi, Madagaskar

Lissachatina fulica ist invasiv in zahlreichen Ländern. Vor allem in Asien haben sich inzwischen starke Populationen etabliert. Einzelne Tieren wurden auch bereits in Europa (z.B. Griechenland, Frankreich) gesichtet. 

Orange: ursprüngliches Verbreitungsgebiet

Rot: invasives Verbreitungsgebiet

Karte_fulica_invasiv.png

Aussehen

Weichkörper: variabel hell oder dunkel braun, hell- oder dunkelgrau, manchmal mit Aalstrich, albinotisch

Gehäusefärbung:​ variabel kastanienbraun, braun/hellbraun gestreift, bräunlich grünschimmernd, ungestreift (albinotisch),

Gehäuseform: länglich-oval, variabel schlank oder bauchig, spitz zulaufend, durchschnittlich 11 bis 12 cm lang

Gehäusestruktur: tendenziell glatt, manchmal leicht faltig

Anzahl der Windungen: 7 bis 9

Apex: spitz, farblich variabel hellbraun bis braun, beige bis weiß, bei albinotischem Gehäuse auch leicht rosa

Columella: weiß bis weißbläulich

Geschlechtsreife: ab 5 Monaten

Fortpflanzung: Ovipar (Eierlegend)

Gelegegröße: bis 800 Eier

Eier: hartschalig, rund bis oval, 4 bis 5,5 mm, farblich weiß, aber auch gelb bis grünlich

Lissachatina fulica
Lissachatina fulica "Vollalbino"
Lissachatina fulica "White Jade"

Lissachatina fulica Wildtyp

Lissachatina fulica rodatzi

Lissachatina fulica "White Jade"

Eier.jpg

Lissachatina fulica rodatzi

Lissachatina fulica "Vollalbino"

Lissachatina fulica
Lissachatina fulica

Besonders die wildtypischen Varianten von Lissachatina fulica sind sehr variabel. Die meisten Exemplare sind in den ersten Windungen gestreift und in der letzten Windung braun. Es gibt aber auch Tiere mit markant gestreiftem Gehäuse oder mit Grünstich.

Lissachatina fulica Wildtyp mit Grünstich

Lissachatina fulica Wildtyp mit Streifen 

Lissachatina fulica

Die Varianten Lissachatina fulica Wildtyp, Lissachatina fulica "White Jade", Lissachatina fulica "Vollalbino" und Lissachatina fulica rodatzi können eine Wohngemeinschaft bilden, weil sie sich bei ähnlichen Bedingungen wohlfühlen.

Vor einiger Zeit ist eine relativ neue markante Morphe aus Madagaskar importiert worden. Nach dem Fundort wird sie oft als Lissachatina fulica Madagaskar "light" bezeichnet oder auch als Lissachatina fulica "caramell". Diese Variante mag es wärmer als die anderen Farben und braucht deshalb ein separates Zuhause.

Lissachatina fulica "caramell"
Lissachatina fulica

Lissachatina fulica verschiedene Farben

Lissachatina fulica "caramell"

Lissachatina fulica Eier
Lissachatina fulica
Lissachatina fulica

Lissachatina fulica Eier

Lissachatina fulica Schlüpflinge

Lissachatina fulica

Lissachatina fulica Paarung

Lissachatina fulica Jungtiere

Haltungsprofil

Temperatur Tag/Nacht: ~ 24 / ~ 23°C ("caramell": ~ 26 / ~ 24 °C)

Luftfeuchtigkeit: 80-90 %

Beckengröße für drei Tiere: mindestens 100x40 cm

Aktivität: sehr aktive Art, vor allem nachts aktiv, nicht selten auch tagsüber

Kontakt mit Menschen: größere Tiere ziehen sich für gewöhnlich nicht sofort zurück

Marktlage: Nachzuchten werden in allen Farben zahlreich angeboten

Vergesellschaftung: Lissachatina fulica Wildtyp, Lissachatina fulica "White Jade", Lissachatina fulica "Vollalbino" und Lissachatina fulica rodatzi

 

Lissachatina fulica

Lissachatina fulica ist eine sehr legefreudige Art. Gelege können bis zu 800 Eiern stark sein. Nachzuchten sollten gut überlegt und geplant werden, um nicht später auf den Tieren sitzen zu bleiben. 

Lissachatina fulica verzeiht kleine Fehler und gilt deswegen als robust. Im Gegensatz zu anderen Arten können sie unpassende Haltungsbedingungen relativ lange tolerieren. Dies sollte nicht als Rechtfertigung gelten ihnen keine optimalen Bedingungen zur Verfügung zu stellen.

Gut zu wissen

Bildergalerie

Die AchatSchnecken Kolumne

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