top of page

Krankheiten und Wehwehchen

Über Krankheiten und deren Behandlung ist bei Schnecken relativ wenig bekannt. Nichts desto weniger konnten wir einiges aus unserer langjährigen Erfahrung zusammentragen. Einiges erscheint nur auf den ersten Blick besorgniserregend, ist aber harmlos. Anderes kann für die Schnecke auch lebensbedrohlich sein.

Inaktivität

Inaktivität kommt bei Achatschnecken relativ häufig vor. Oft handelt es sich dabei nicht um einen besorgniserregenden Umstand, da Achatschnecken auch mal meherer Tage am selben Ort schlafen ohne verdeckelt zu sein. Manche Achatschnecken sind von Natur aus inaktiver als andere. Einige Arten halten ohne äußere Induktion eine Starrephase oder sie erholen sich von der Eiablage. Manchmal kommt es dem Halter auch nur vor als seien die Schnecken inaktiv, da sie nachtaktiv sind. Es gilt ganz genau zu beobachten. Bestätigt sich die Beobachtung dass eine Schnecke inaktiv ist, sollten die Haltungsbedingungen geprüft werden. In den meisten Fällen kann durch eine Anpassung geholfen werden.

Wanted_klick.png

Schnecke ist weit zurückgezogen

Ist eine Schnecke weit zurückgezogen ist dies vor allem bei wärmeliebenden Arten, wie Achatschnecken, besorgniserregend. Weit zurückgezogen bedeutet, dass der Weichkörper nicht mehr zu sehen oder noch gerade eben zu sehen ist. So eine Schnecke sollte zunächst im Auge behalten werden, da dieser Zustand beispielsweise nach Eierablage vorübergehend sein kann. Oft hilft es, die Temperatur leicht zu erhöhen.

Es kann allerdings auch sein, dass diese Schnecke das Ende ihres Lebens erreicht hat. Ist der Weichkörper leicht verfärbt und der Geruch des Tieres unangenehm, es aber noch reagiert, befindet es sich bereits im Sterbeprozess. Dann ist es ratsam das Tier zu erlösen.

Lissachatina spec. Inaktivität

Verfärbter Weichkörper

Verfärbte Weichkörper kommen vor allem bei Fußalbinos vor. Der Weichkörper erscheint gräulich oder rötlich. Dies wird bei älteren Tieren relativ oft beobachtet. Nicht selten leben sie damit ganz normal.

Lissachatina fulica "White Jade" verfärbter Weichkörper

Schnecke ist verdeckelt

Es gibt Achatschneckenarten, die ohne äußere Einflüsse alleine durch ihre innere Uhr in eine regelmäßige Trockenstarre gehen. Bei anderen Achatschneckenarten kann es auch individuell von der Schnecke selbst abhängen. Eine verdeckelte Achatschnecke ist deshalb erst mal nicht besorgniserregend. Nichts desto weniger gilt es, Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu prüfen und die Schnecken solange in Ruhe zu lassen.

Lissachatina spec. verdeckelt

Gehäuseknabbern

Das Gehäuseknabbern wird bei Archachatina Arten häufiger beobachtet als bei Lissachatina Arten. Es ist nicht genau klar, wodurch es induziert wird. Da in den bekannten Fällen stets ausreichend Kalk zur Verfügung stand, wird das Knabbern als eine Stressreaktion interpretiert.

Wanted_klick.png

Eingeweidevorfall

Der Eingeweidevorfall zählt zu einem der speziellsten Krankheitsphänomenen bei Schnecken. Ein Teil des Verdauungstraktes wird dabei über den Schlund ausgestoßen und erscheint wie eine Blase vor dem Mundwerk der Schnecke. Manchmal schafft es die Schnecke, den ausgestoßenen Bereich wieder einzuziehen, dieses ist meistens doch nur von kurzer Dauer.

Es ist nicht bekannt, wodurch ein Eingeweidevorfall ausgelöst wird.

Lissachatina spec. Eingeweidevorfall

Penisvorfall

Bei einem Penisvorfall ist der Penis der Schnecke sehr weit ausgefahren, wesentlich weiter als bei einer Kopulation üblich. Solche Schnecken scheinen Schwierigkeiten zu haben, den Penis wieder zurückzuziehen. Ein Auslöser dafür ist nicht bekannt, evtl. ist der Penisrückziehmuskel in irgendeiner Form geschädigt.

Lissachatina spec. Penisvorfall

Mantelkollaps

Als Mantelkollaps wird die teilweise Abtrennung des Mantels vom Gehäuse bezeichnet. Es wirkt, als würde die Schnecke aus dem Gehäuse fallen. Meistens kommt dies bei größeren und älteren Tieren vor. Die meisten Tiere überleben nicht.

Als Ursache werden Muskelschwäche, bis hin zu Stürzen diskutiert. Von Wasserschnecken ist bekannt, dass eine Mantelablösung stattfindet kann, wenn Wasser zwischen Mantel und Gehäuse eindringt. Das Abduschen von Schnecken sollte deshalb, nicht nur deswegen, vermieden werden.

Lissachatina spec. Mantelkollaps

Weichkörper ist verhärtet und riecht fischig

Sobald eine Schnecke einen fischigen Geruch abgibt, hat der Sterbeprozess begonnen oder ist bereits abgeschlossen. Oft ist der Weichkörper verhärtet und von zähem Schleim bedeckt. Sollte eine Schnecke in diesem Zustand noch reagieren, ist angezeigt sie so schnell wie möglich zu erlösen.

Lissachatina spec. fischig

Parasiten

Parasitenausbrüche treten vor allem bei Importen in letzter Zeit gehäuft auf. Die häufigsten Parasiten bei Achatschnecken sind Fadenwürmer der Ordnung Rhabditida. Die meisten Tiere sind befallen und leben damit ohne jegliche Einschränkungen. Solange keine Symptome auftreten würde ihnen eine Behandlung mehr schaden als nutzen. Im Umgang mit den Schnecken ist normale Hygiene, wie Hände waschen, ausreichend. Typische Symptome für einen übermäßigen Befall bilden Schwellungen und Pusteln am Weichkörper. Durch eine Kotprobe kann der Befall bestimmt werden. Hier findet ihr außerdem einen Erfahrungsbericht zur weiteren Behandlung.

In der Natur kommt es bei Achatschnecken hin und wieder zu einem Befall durch den Ratten-Lungenwurm (Angiostrongylus cantonensis). Eine Übertragung auf den Menschen kann durch das Essen roher Schnecken stattfinden. Bisher sind uns keine bestätigten Infektionen von Achatschnecken in Haltung durch den Ratten-Lungenwurm bekannt.

Archachatina spec. Parasiten

Bakterielle Infektion

Über bakterielle Infektionen bei Schnecken ist sehr wenig bekannt. Es gibt eine dokumentierte Erkrankung namens "Leucodermis disease syndrome" oder auch "Meads syndrome" die durch das Bakterium Aeromonas hydrophila hervorgerufen wird. Sie zeichnet sich durch ballartig geschwollene Stellen im Bereich der Augenfühler aus. Bisher sind uns keine bestätigten Fälle in Haltung bekannt.

Wanted_klick.png

Wunden und Verletzungen

Wunden und Verletzungen kommen bei Achatschnecken meistens am oberen Kopfbereich vor. Da das Beknabbern während der Balz intensiv ausgelebt wird, kommt es gar nicht so selten vor. Verletzungen in diesem Bereich sind meistens Folge eines normalen Balzverhaltens und bedürfen keiner besonderen Pflege.

Lissachatina spec. Verletzung

Spermareste

Bei Paarungen kommt es hin und wieder vor, dass auch mal was daneben geht. Überschüssiges Sperma ist dann als weißer Schleimfilm im Bereich der Geschlechtsöffnung zu sehen. Dies ist vollkommen unbedenklich.

Lissachatina spec. Sperma

Weißer Schleim

Schnecken können überschüssigen Kalk nicht nur über den Kot, sondern auch über den Schleim ausscheiden. Wenn dieser Trocknet erscheint er als weiße Brösel auf der Haut der Schnecke. Es zeigt dass die Schnecke einen Kalküberschuss hat und diesen auszuscheiden versucht. Es ist zwar unbedenklich, falls Kalkbrei gefüttert wird sollte dies allerdings eingestellt werden.

Lissachatina spec. Schleim

Abweichende Fühleranzahl

Hin und wieder tauchen Schnecken mit nur einem oder mehr als zwei Augenfühlen auf. Solange es der Schnecke gut geht stellt dies keine Einschränkung dar.

Lissachatina spec. Fühler

Die AchatSchnecken Kolumne

bottom of page